Partner
Services
Statistiken
Wir
Necropsy CB 2000: The End Is Near (Review)
Artist: | Necropsy CB 2000 |
|
Album: | The End Is Near |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal / Industrial |
|
Label: | Idrasyl Musique | |
Spieldauer: | 20:13 | |
Erschienen: | 05.05.2000 | |
Website: | [Link] |
Was zunächst wie der Quark klingt, den DIABOLOS RISING in den Neunzigern angerührt haben, schlägt nach einer Minute eine ganz andere Richtung ein. Dieser Alleingang aus dem Jahr 2000 funktioniert auch heute noch bestens zwischen Progrock und Elektro, so unvereinbar dies auf den ersten Blick auch erscheint.
Das hässliche Cover sowie Einzelkämpfer Guillaume Chabauds Tötungsversprechen gegenüber einer unbestimmten Person im Opener lassen für alles Weitere Hass-Industrial mit Plastikgeschmack erwarten, doch solche Bedenken verfliegen schon während des unverhofft melodischen Refrains. Die Gitarrenarbeit ist im Verhältnis zur Mehrheit der Synthie-Rasselbanden viel zu detailliert ausgefallen, derweil die Beats mit- zumindest im strikten 4/4-Korsett - Mühe um Abwechslung programmiert wurden. Hinzu kommt eine ausgeprägte Gesangsstimme, welche ebenso wie der Klang des Keyboards eine Wave-Retrospektive auf Combos mit noch deutlich mehr Aussagekraft als heutige Goth-Kitschtanten einläuten. Der Macher hinter NECROPSY CB 2000 hat auch entsprechend viel zu sagen; die Lyrics sind also durchaus mit Hintergedanken ersonnen worden.
Die Reduktion der Strophen von "Human Errors" auf Bass, Drums und Vocals gemahnt dann an gemäßigten Prog an der Schwelle zum AOR, und passend dazu soliert Monsieur ausgiebig wie gekonnt. Mit echtem Drummer könnte man zweifelsohne von solidem Pomprock sprechen, doch mit dem asiatischen Kessel-Platzhalter mutet die "End Is Near" wie ein noch nicht gänzlich zur Band gewordenes Projekt an, was letztlich ja auch zutrifft. "I'm On The Road" schließlich - vor dem als Ausklang fungierenden "Sectarisme" - swingt mit Handclaps und schlurfigen bis 8-bittigen Synth-Effekten sowie französischen Spracheffekten. Dies tönt ein wenig nach Raverock der Marke THE YOUNG GODS oder TREPONEM PAL, und irgendwo zwischen diesen Regionen sowie der angedeuteten Melodic-Rock-Wiese hat Guillaume Chabauds unvollendetes Pflänzlein auch insgesamt in den Szeneboden gepflanzt. Offenbar hat es nur nicht genügend Licht abbekommen.
FAZIT: NECROPSY CB 2000 sind eine der verschrobenen Blüten mit gleich mehreren Stielen beziehungsweise Stilen, derer Frankreich gerade in den Neunzigern viele sprießen ließ. "The End Is Near" klingt zeitlos wie originell und spricht sowohl Rocker als auch Tänzer an, die ihren bevorzugten Sound nicht unbedingt mundgerecht und vorhersehbar serviert haben möchten. Charmant, grenzwertig und folglich vergessen … Noch wahrscheinlicher: bereits damals leider nicht ernst- oder gar nicht erst wahrgenommen, heute etwas für diejenigen, die sich noch an Holy-Records-Stoff wie S.U.P.(-URATION) erinnern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mother
- Human Errors
- I'm On The Road
- Sectarisme
- Bass - Guillaume Chabaud
- Gesang - Guillaume Chabaud
- Gitarre - Guillaume Chabaud
- Keys - Guillaume Chabaud
- Schlagzeug - Guillaume Chabaud
- The End Is Near (2000)
-
keine Interviews